Die Arcandor Insolvenz

29. Juni 2009 | von | Kategorie: News
Arcandor

Das Arcandor Logo

Arcandor ist insolvent, das Ende der Kaufhaus Ära und müssen Kunden der Versandhäuser nun um ihre Bestellungen fürchten? Während es für die Banken fast zeitgleich Staatshilfen in Milliardenhöhe gab, wurde um Arcandor heiß diskutiert und letztlich musste der Konzern Insolvent anmelden. Doch welche Ursachen hat die Arcandor- Insolvenz? Geschah es in den letzten Monaten oder ist es doch eher ein Prozess von einigen Jahren? Warum gab es keine Staatshilfen? Diese und einige andere Fragen stellen sich Verbraucher und Arbeitnehmer, an dem gesamten Konzern hängen tausende Arbeitsplätze, die Kaufhäuser prägen seit Jahrzehnten das Stadtbild vieler Innenstädte. Doch eine Insolvenz muss nicht das Aus bedeuten, sondern kann auch eine große Chance für einen Neuanfang bedeuten.

Welche Ursachen hat die Arcandor- Insolvenz?

Der Ursache einer solch riesigen Insolvenz liegen sicherlich immer einige Gründe zugrunde.
Zum einen hat sich das Käuferverhalten in den letzten Jahren deutlich verändert. Kaufhäuser wie Karstadt und Hertie bekamen massenhaft Konkurrenz in den Innenstädten, kleinere Geschäfte des Einzelhandels wurden stärker frequentiert. Kaufhäuser verloren ihr Monopol in den Städten. Auch Onlineshops im Internet wurden zur Konkurrenz, junge Käufer besuchten immer weniger Kaufhäuser. Zum anderen ist sicherlich auch jahrelanges Missmanagement verantwortlich für diesen riesigen Schuldenberg. Statt aus eigener Kraft das Unternehmen wieder nach vorne zu bringen, beschaffte man sich teure und zum Teil auch faule Kredite. Eigene Immobilien wurden veräußert und danach wieder für sehr viel neu angemietet.

Warum gab es keine Staatshilfen?

Der Staat sieht es nicht als seine Aufgabe an private Unternehmen in Schwierigkeiten mit Steuergeldern zu finanzieren. Zudem wurde der Regierung kein Zukunftsorientiertes Konzept vorgelegt. Arcandor wurde in die Insolvenz geschickt. Dennoch bleibt die Vergabe der staatlichen Hilfen undurchsichtig und für den Bürger kaum zu verstehen. Der Unterschied zwischen Opel und Arcandor wurde fadenscheinig begründet. Während man sich im Fall Opel auf die Zusammenhänge mit dem amerikanischen Mutterkonzern berief, soll Arcandor die Insolvenz als Chance nutzen, um wieder ein marktfähiges Unternehmen aufzubauen.

Wie geht es weiter bei Arcandor?

Die Insolvenz hat zunächst einmal keine direkten Auswirkungen auf den Verbraucher, der gesamte Betrieb läuft erst einmal wie gewohnt weiter. Auch die Gehälter der Angestellten werden weiterhin normal ausgezahlt. Dies übernimmt drei Monate lang die Bundesagentur für Arbeit. Für die Zukunft soll eine Fusion das Unternehmen retten, einige Konzerne wie Metro haben Interesse bekundet die Karstadt Kaufhäuser mit ihren eigenen Kaufhof Filialen zu fusionieren. Auch das Rewe Unternehmen bekundete Interesse einige Karstadt Filialen zu übernehmen. Das einige Arbeitsplätze der Insolvenz zum Opfer fallen werden, ist mehr als wahrscheinlich. Hierzu will man sich aber noch nicht äußern, so lange die Zukunft noch ungewiss ist. Eine Zerschlagung des Arcandor- Konzerns ist aber wahrscheinlich. Die Arcandor- Insolvenz ist die größte Pleite der deutschen Geschichte.

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2 Kommentare
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  1. Bin wirklich gespannt, wie sich die ganze Sache dort entwickelt. Bin aber auch jetzt noch der Meinung, dass sich hier der Staat definitiv raushalten sollte, schließlich sind die Fehler seitens des Unternehmens entstanden, so dass diese auch dafür gerade stehen müssen und nicht davon ausgehen sollten, dass der Steuerzahler wieder mit hineingezogen werden sollte.

  2. Das könnte man natürlich so einfach festlegen, wenn eben nicht so viele Menschen und andere Unternehmen von dieser Pleite betroffen wären. Wenn die dann nämlich demnächst alle arbeitslos sind oder ihrerseits pleite gehen, dann kostet das den Steuerzahler unter Umständen mehr. Bin aber an und für sich auch der Meinung, dass das keine ENtschuldigung dafür sein kann, die Eingriffe des Staates auszudehnen. Entweder man zieht das bisherige System durch oder man muss sich ein neues ausdenken, aber diese ständigen „rettungsaktionen“ können wirklich auf Dauer nicht das Wahre sein.