Wertet der EURO gegenüber dem Schweizer Franken wieder auf?

14. Februar 2013 | von | Kategorie: Währung

Der Euro ist gegenüber dem Schweizer Franken seit einiger Zeit stark unterbewertet. Dies macht sich etwa in Scharen von Schweizer Staatsbürgern bemerkbar, welche in Grenznähe an den Wochenenden deutsche Supermärkte belagern, da sie für ihre Franken hier sehr günstig einkaufen können. Sowohl Europa als auch die Schweiz selbst sollten an und für sich ein Interesse daran haben, diesen künstlichen Schiefstand zu regulieren.

In der Tat hat in jüngster Zeit der Euro gegenüber dem Schweizer Franken aufgewertet, was auch heißen kann, dass der Franken abgewertet hat. Der Grund für den Anstieg der Kurse des Euro mag in der Entscheidung der EZB liegen, die Zinsen längerfristig auf dem aktuellen Niveau zu halten. Zudem konnte mit Spanien kürzlich eines der großen Krisenländer der Euro-Zone eine weitere Anleihe erfolgreich platzieren und auch Portugal ist auf den Kapitalmärkten zurück und konnte sich dort frisches Geld leihen: Das Vertrauen der Anleger in die Gemeinschaftswährung scheint langsam zurückzukehren.

Indes ist die Krise des Euro noch längst nicht vorüber: Der britische Premier Cameron hat auf dem Weltwirtschaftsgipfel im schweizerischen Davos und davor bei einer Rede im Unterhaus Äußerungen getätigt, welche sogar Zweifel am Fortbestand der EU als Ganzes aufkommen lassen können. Mit solchen Äußerungen, welche auch ein klares und beinahe verächtliches „Nein“ zum Euro beinhalteten, hat der Brite dem europäischen Projekt sicher keinen großen Gefallen getan und es bleibt abzuwarten, wie die Märkte reagieren werden. Da der US-Dollar noch stärker unterbewertet ist als der Euro, dürfte der Schweizer Franken vielen Anlegern nach wie vor als sicherer Hafen gelten, was den Kurs weiterhin hoch halten dürfte.

Die Nationalbank der Schweiz hat eine Grenze festgelegt, an der auf den Wechselkurs Einfluss genommen werden soll: Sollte der Euro unter die Marke von 1,20 Schweizer Franken fallen, sähen sich die eidgenössischen Währungshüter zu einer Intervention genötigt, etwa durch den massiven Ankauf von europäischem Gemeinschaftsgeld. Von dieser kritischen Marke ist der Euro indes noch ein gutes Stück entfernt und ein kräftiges Absinken ist nicht in Sicht.

Ob der Euro indes im Vergleich zum Franken in nennenswertem Umfang aufwerten wird, hängt sicher auch von der Entwicklung der Konjunktur in Europa und hier besonders in den südeuropäischen Krisenstaaten ab. Diese lässt sich derzeit nicht sicher prognostizieren. Die richtige Forex Software kann den Anwender aber wertvolle Hinweise auf eine mögliche Richtung der Preisbewegung geben. Anhand charttechnischer Formationen kann die Fairness des Kurses bewertet werden und einige Analysten ziehen genau daraus ihr Kapital.

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